Heribert Schwan
Die erstaunliche Geschichte der Bundespräsidenten und ihrer Ausspähung durch die DDR-Staatssicherheit
Noch als Bundespräsident kontrollierte Theodor Heuss einen Spionagering in der DDR. Der von der Stasi mit Hilfe gefälschter Dokumente als »KZ-Baumeister« diffamierte Heinrich Lübke war so unschuldig nicht, wie er die Welt glauben machen wollte: Mit seinem Wissen wurden für den Barackenbau in Peenemünde beispielsweise 500 Zwangsarbeiter und 1.000 KZ-Häftlinge aus Flossenbürg angefordert. Karl Carstens, der immer bestritten hatte, NSDAP-Mitglied gewesen zu sein, hatte von 1937 bis zum Kriegsbeginn 1939 brav 26 Monate lang Mitgliedsmarken geklebt…
Im Zuge seiner Recherchen über die Bespitzelung der sechs Bundespräsidenten der Bonner Republik durch die Stasi fördert der Historiker und namhafte Journalist Heribert Schwan eine Reihe bedeutsamer Erkenntnisse zutage: über die Arbeit des DDR-Geheimdienstes ebenso wie über manche Verstrickung der westdeutschen Bundespräsidenten in NS-Zeit und Kalten Krieg. Heribert Schwan schildert eindrucksvoll, wie alle sechs Bundespräsidenten – Heuss, Lübke, Heinemann, Scheel, Carstens, Weizsäcker – von der Staatssicherheit nicht zuletzt zu Propagandazwecken gegen die Bundesrepublik ausgeforscht wurden. – Zum 75. Jubiläum der Staatsgründung von BRD und DDR im Mai bzw. Oktober 2024: Die andere Geschichte der beiden deutschen Staaten.
Heribert Schwan, Dr. phil., geboren 1944, war Redakteur beim Deutschlandfunk und beim WDR-Fernsehen, u.a. verantwortlich für die Kulturfeatures im ARD-Programm. Für seine Dokumentationen erhielt er zahlreiche nationale und internationale Preise. Heribert Schwan verfasste für Helmut Kohl drei Bände von dessen Memoiren und ist Autor vieler anderer Bücher; darunter einige Bestseller. Sein aktuelles Buch ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Beschäftigung mit der Geschichte des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit.
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