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Heute beginnt vor dem Landgericht Köln der Schadensersatzprozessgegen die Autoren Heribert Schwan und Tilman Jens. AltkanzlerHelmut Kohl verlangt fünf Millionen Euro, weil er sich von Schwan hintergangen fühlt. Der hatte mit Kohl 600 Stunden Gespräche aufgenommen, die die Grundlage für Kohls Memoiren bilden sollten. Dann aber zerstritten sich der Altkanzler und sein Ghostwriter, und Schwan entschloss sich, auf eigene Faust ein Buch mit den schönsten Zitaten von den Kohl-Tapes zu veröffentlichen. Kohls Zorn war groß, allerdings ermöglichte die Indiskretion auch einen unverstellten Blick auf die Gedankenwelt des Kanzlers der Einheit. Generationen von Historikern werden Schwan dankbar sein.