Beitrag auf rheinpfalz.de von Ilja Alexander Tüchter
Der frühere Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, erhebt schwere Vorwürfe gegen die beiden Söhne des 2017 gestorbenen Altbundeskanzlers Helmut Kohl. In seinem jetzt erschienen Buch „Ich war BILD. Ein Leben zwischen Schlagzeilen, Staatsaffären und Skandalen“ schreibt Diekmann: „Wenn man die Zahlen und Dokumente kennt“, dränge sich der Eindruck auf, Walter und Peter Kohl hätten ihren Vater „als reine Gelddruckmaschine“ betrachtet. Sie hätten sich mehr für ihr Erbe als für die Gesundheit des Altkanzlers interessiert.
Demnach haben die Brüder und Walter Kohls Sohn – der Enkel Johannes – in den Jahren 1999 bis 2001 insgesamt 1,15 Millionen Euro erhalten. Bis 2008, als der Altkanzler seine zweite Frau Maike Kohl-Richter heiratete, habe es weitere Geldgeschenke gegeben. Diekmann, der in einem 66 Seiten langen Kapitel über Helmut Kohl unter anderem intime Details vom Sterbebett des Altkanzlers publiziert, kritisiert die Kohl-Söhne für deren eigene Bücher. Darin hätten sie das Privatleben der Familie zur Schau gestellt und zu Geld gemacht. Diekmanns Buch erscheint offiziell am Donnerstag. Es liegt aber seit dem Wochenende im Buchhandel aus und ist online bestellbar. Der RHEINPFALZ liegt „Ich war BILD“ seit Dienstag in einer elektronischen Kopie vor.