PRESSEMITTEILUNG
Tilman Jens ist am 29. Juli gestorben.
Er schrieb in seinen Büchern unter anderem über Goethe, Mark Twain oder auch persönliche Erlebnisse, wie die Demenz-Erkrankung des eigenen Vaters: Tilman Jens‘ Werke wurden stets viel diskutiert, denn der Autor vertrat häufig Standpunkte jenseits des Mainstreams. Er brach Tabus und sprach, filmte und schrieb mutig darüber, was ihm wichtig war.
Sein Leben begann am 05. September 1954 in Tübingen. Als Sohn der Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Inge Jens sowie des Intellektuellen und Schriftstellers Walter Jens wurde ihm die Liebe zur Sprache in die Wiege gelegt. Schon zu Schulzeiten bestand am späteren Berufswunsch kein Zweifel. Journalist: Lesen, Reisen und Schreiben. Erste Versuche unternahm er bereits mit 15 Jahren beim Schwäbischen Tagblatt und bei der Sylter Rundschau. Während seines Studiums in Konstanz folgten erste Filmbeiträge für das NDR-Fernsehen.
Zuletzt lebte Tilman Jens in Leipzig und arbeitete als freier Autor und Filmemacher unter anderem für die ARD, Arte und 3Sat. Seine Publikationen waren der Anstoß für kontroverse und wichtige Debatten in der Öffentlichkeit und sind es häufig immer noch. Insgesamt veröffentlichte der Autor elf Bücher. Sein im Gütersloher Verlagshaus publiziertes Buch über die Erkrankung seines Vaters Walter Jens, der Bestseller: Demenz. Abschied von meinem Vater, 2009, wurde in den Medien breit diskutiert. Als Antwort auf diese leidenschaftliche Debatte veröffentlichte er 2010: Vatermord – wider einen Generalverdacht. 2011 folgte sein Buch Freiwild – die Odenwaldschule als die persönliche Rückschau auf die Jahre in einem skandalumwitterten Internat: Ein Lehrstück von Opfern und Tätern. Und dann 2013 die Streitschrift wider den klerikalen Zeitgeist – Der Sündenfall des Rechtsstaats. 2014 erschien zusammen mit Heribert Schwan sein Debattenbuch Vermächtnis – Die Kohl-Protokolle. 2015 unter dem Titel Du sollst sterben dürfen ein Debattenbuch zur Patientenverfügung und zuletzt im Heyne-Verlag 2017 sein Buch über Stephen Bannon Stephen Bannon: Trumps dunkler Einflüsterer.
Wir trauern um diesen umtriebigen Geist mit seinem wachen Bewusstsein für die Probleme unserer Zeit.
Unser tiefes Mitgefühl gilt allen, die ihm nahestanden.
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